Junge mit Pflaster am Knie

Platzwunden: Erste Hilfe bei Kopfverletzungen und gelenknahen Wunden

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Was ist eine Platzwunde und wie entsteht sie?

Platzwunden gehören neben Schürf- und Schnittwunden zu den häufig im Alltag auftretenden Verletzungen. Charakteristisch für Platzwunden sind eine starke Blutung – besonders im Kopfbereich –, Schmerzen und zerfranste oder unregelmässige Wundränder.

Eine Platzwunde entsteht durch stumpfe Traumata (z. B. Stürze oder Stösse) an Körperstellen, an denen die Haut direkt über dem Knochen liegt. Daher sind Kopf, Gesicht, Schienbeine und die Knie sowie Ellenbögen besonders anfällig für Platzwunden.

In vielen Fällen lässt sich eine Platzwunde durch Vorsicht im Alltag und beim Sport vermeiden, indem man seine Umgebung gut im Blick behält. Besondere Vorsicht ist allerdings bei Kindern geboten, wenn diese beim Toben und Spielen ihrem Bewegungsdrang nachgehen. Doch auch ältere Menschen können durch Stürze im Alltag von Platzwunden betroffen sein.

Häufige Begleiterscheinungen bei Platzwunden

Tritt eine Platzwunde auf, kann es häufig zu Begleitverletzungen kommen. Zu den häufigsten zählen:

  • Beulen,
  • Prellungen,
  • Schwellungen,
  • sowie Blutergüsse

Hinweis: Insbesondere bei Kopfplatzwunden besteht die Gefahr einer Gehirnerschütterung oder im schlimmsten Fall einer Hirnblutung. Deshalb sollten Platzwunden im Kopfbereich ärztlich untersucht werden – insbesondere, wenn die Platzwunde durch einen Sturz oder Schlag auf den Kopf entstanden ist.

Wie werden Platzwunden versorgt?

In der Regel erfordern Platzwunden eine ärztliche Versorgung. Die Wunden werden in den meisten Fällen geklebt oder genäht – alternativ kann die Platzwunde mit Wundklammern verschlossen werden. Wird eine Platzwunde nicht innerhalb von 6 Stunden versorgt, ist das Infektionsrisiko häufig zu gross, um eine der Methoden anzuwenden. In diesem Fall entscheidet der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin, ob die Verletzung offengelassen wird.

Besondere Vorsicht gilt bei:

  • Kopfplatzwunden (z. B. Platzwunde an der Stirn, im Gesicht oder am Hinterkopf),
  • Kindern,
  • stark verunreinigten Wunden,
  • wenn die Wundränder auseinanderklaffen,
  • die Wunde stark blutet oder Blutung nicht gestillt werden kann.

Wichtig: Bei Platzwunden am Kopf, die mit Bewusstseinsstörungen, Schläfrigkeit oder Bewusstlosigkeit einhergehen, sollte so schnell wie möglich eine ärztliche Behandlung erfolgen zum Beispiel um das Risiko einer Gehirnerschütterung oder -blutung auszuschliessen.

Nur bei einer kleinen, unkomplizierten und nicht klaffenden Platzwunde, könnte es möglich sein, die Wunde selbst zu versorgen. Dazu können folgende Schritte angewendet werden: Blutung stoppen, Wunde reinigen (z. B. mit einem Wundspray) und anschließend mit einem geeigneten Wundverband (z. B. mit einem sterilen Pflaster) abdecken.

Heilungsdauer von Platzwunden

Während kleine Platzwunden bereits nach wenigen Tagen abheilen, dauert es bei grösseren Wunden deutlich länger. Je nach Behandlungsart und Grösse der Wunde, kann eine Platzwunde 14-21 Tage zur vollständigen Heilung benötigen. Im Idealfall bleibt nach der Heilung nur eine minimale Narbe zurück. Platzwunden deren Wundränder auseinanderklaffen und die nicht genäht wurden, können einen längeren Zeitraum zur Heilung benötigen. Sie zeigen auch eine stärkere Narbenbildung.

2 Hinweise für den Umgang mit Platzwunden

Eine offene Wunde – so auch eine Platzwunde – bringt immer das Risiko einer Infektion mit sich, da Keime von aussen in den Körper eindringen können. Damit eine Platzwunde möglichst komplikationsfrei abheilen kann, ist ein richtiger Umgang mit ihr besonders wichtig.

Wichtig: Halten Sie sich bei einer ärztlich behandelten Platzwunde immer an die Hinweise des Arztes oder der Ärztin, unabhängig davon, was Sie in den folgenden Tipps zum Umgang mit Platzwunden erfahren.

Auf Hausmittel verzichten

Nutzen Sie keine Hausmittel, wenn Sie eine Platzwunde versorgen. Stoffe wie Mehl, Zwiebelsaft, Butter gehören nicht in die Nähe der Wunde, da sie die verletzte Haut zusätzlich reizen und verschmutzen.

Kontakt mit Wasser vermeiden

Da Feuchtigkeit den Heilungsprozess von Wunden stören kann, sollten Sie nach dem Stillen der Blutung den Kontakt mit Wasser bestmöglich meiden, bis die Wunde geschlossen ist. Je nach Körperstelle kann ein wasserfestes Pflaster angebracht werden, um die Platzwunde zu schützen.

Konsultieren Sie medizinisches Fachpersonal, wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt, die Wunde stark blutet oder Sie Anzeichen einer Infektion bemerken, wie z. B. Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Überwärmung. Holen Sie ebenfalls medizinische Hilfe, wenn Sie nicht in der Lage sind, die Wunde selbst zu reinigen oder Fremdkörper aus der Wunde entfernt werden müssen.

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass zwar alle oben genannten Tipps und Ratschläge mit Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keineswegs medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können. Lesen Sie bitte immer die Anwendungshinweise bzw. Packungsbeilagen unserer Produkte sorgfältig durch. Wichtig: Wenden Sie sich bei Fragen zur Wundbehandlung an medizinisches Fachpersonal.

Die Informationen dieser Website sind nicht als Grundlage für Selbstdiagnose, Behandlung und Medikation gedacht. Sollten Sie ein gesundheitliches Problem haben oder vermuten, suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf und folgen seinem Rat unabhängig von den Informationen, die Sie auf dieser Webseite erhalten haben.

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