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Schürfwunden, Platzwunden & Co.: Welche Wundarten gibt es?

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Verschiedene Wundarten im Überblick

Verletzungen gehören zum Alltag dazu, sowohl kleine Schürfungen als auch grössere Schnittwunden. Welche Behandlung die Beste ist, hängt von der jeweiligen Wunde ab. Wunden werden oftmals grob in folgende Wundarten eingeteilt: 

  • Mechanische Wunden
  • Thermische Wunden
  • Chemische- und Strahlungswunden
  • Chronische Wunden

Hier erfahren Sie, wie Sie die gängigsten Wundarten rasch erkennen und bestmöglich versorgen!

 

Mechanische Wunden

Eine mechanische Wunde ist eine sehr verbreitete Wundart, welche durch eine Gewalteinwirkung entsteht. Ein Fahrradsturz oder ein Schnitt mit dem Küchenmesser können jedoch ganz unterschiedliche Arten von Wunden verursachen. Wir zeigen Ihnen alle Wunden, die durch einen äusseren, mechanischen Einfluss entstehen:

Schürfwunden

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Schürfwunden sind eine sehr gängige Wundart.

Jeder hat es als Kind oder selbst als Erwachsener erlebt: die ein oder andere Schürfwunde am Knie, Ellbogen oder Handfläche. Schürfwunden zählen zu den mechanischen Wunden. Dabei kommt es zu einer Verletzung der oberen Hautschicht, die meist in Folge eines Sturzes entsteht. Raue Oberflächen verletzen dabei die Haut und können auch zur Blutung führen. Jetzt ist eine schnelle Versorgung gefragt, damit sich die Wunde nicht infiziert.

Reinigen Sie dabei die Wunde sorgsam, bis sich kein Schmutz mehr in der Wunde befindet. Aber auch Einfühlsamkeit ist in diesem Moment wichtig, falls sich Ihr Kind erschreckt hat. Einfach beruhigen, Trostpflaster aufkleben & schon verschwinden die Tränen. Verwenden Sie für die weitere Behandlung eine Wundheilsalbe. Diese unterstützt den Heilungsprozess und reduziert das Risiko von Narbenbildung.

Platz- und Quetschwunden

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Platzwunden gehören in ärztliche Hände.

Auch Platz- und Quetschwunden gehören zur Wundart der mechanischen Wunden. Wenn Kinder beim Aufstehen gegen einen Tisch stossen oder gegen eine Kante fallen, passieren schnell Platzwunden. Wie der Name schon verrät, entstehen diese Wunden durch das Aufplatzen der Haut. In den meisten Fällen sind diese Wunden ernster, als sie erscheinen und Sie sollten direkt den Arzt aufsuchen. Meistens bleiben kleine Narben zurück, die durch gute Behandlung oft kaum mehr sichtbar sind. Was jetzt zählt, ist die richtige Erstversorgung. Drücken Sie hierzu mit einem sterilen Tupfer auf die offene Wunde. Dadurch wird die Blutung vorerst gestoppt.

Schnittwunden

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Leichte Schnittwunden verheilen schnell.

Verletzungen aller Hautschichten mit glatten, abgegrenzten Wundrändern werden als Schnittwunden bezeichnet. Sie werden meist durch scharfe Gegenstände wie Messer oder Glasscherben verursacht. Leichte Schnittwunden sind ungefährlich und äussern sich meist durch lästige Juck- oder Spannungsschmerzen. Falls die Schnittwunde durch Glasscherben entstanden ist, entfernen Sie vorsichtig alle Glassplitter und reinigen Sie die Wunde gründlich.


Geht der Schnitt jedoch tiefer, können darunter liegende Nervenbahnen, Sehnen und Hauptadern verletzt sein. In diesem Fall ist ein Druckverband mit steriler Wundauflage hilfreich. Um den Wundheilungsprozess zu unterstützen, pflegen Sie die Schnittwunde mit hautfreundlichen Cremes oder Sprays.

Blasen an Händen und Füssen

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Eine offene Blase immer gründlich reinigen.

Eine Fahrt mit neuen Rollschuhen oder das Tragen von schweren Einkaufstaschen führt schnell zu unangenehmen Blasen. Da die Haut an Händen und Füssen sehr dünn ist, kommt es oft zu einem Riss der Blase. Nach dem Austritt des Gewebewassers entsteht eine Wunde. Reinigen Sie den verletzten Bereich gründlich. Kleben Sie die Blase im Anschluss mit einem festen aber atmungsaktiven Pflaster sorgfältig ab. So schnell Blasen entstehen, so schnell werden Sie die lästige Wunde auch wieder los.

Dafür gibt es spezielle Blasenpflaster mit Aktiv-Gel Polster. Sie sorgen für eine sofortige Schmerzlinderung und schnellere Heilung.Um den Heilverlauf zu unterstützen, können Sie auch zusätzlich eine Wundheilsalbe auftragen.

Kratz -und Bisswunden

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Bisswunden können Krankheiten übertragen.

Kratz- und Bisswunden sind ebenso Teil der mechanischen Wunden und werden häufig durch Tiere oder durch Menschen verursacht. Deshalb besteht auch eine sehr hohe Infektionsgefahr. Krankheitserreger können über den Speichel oder über die Krallen in die Wunde gelangen und so zu schweren Infektionen wie Tetanus führen. Deshalb müssen Kratz- und Bisswunden immer vom Arzt untersucht werden.

Ausserdem sollte der Tetanus-Impfschutz überprüft werden. In leichteren Fällen wird nur die Haut verletzt. Auch hier ist Erste Hilfe gefragt. Wunde gründlich reinigen, abdecken und mit einer Wundsalbe nachbehandeln.

Thermische Wunden

Bei thermischen Wunden entstehen Hautverletzungen durch das Einwirken von Hitze oder Kälte. Bei Hitzeeinwirkungen kommt es hierbei zu Verbrennungen oder Verbrühungen (zum Beispiel durch heisse Flüssigkeiten). Erfrierungen sind die Folge von Kälteeinwirkung.

Verbrennungen und Sonnenbrand

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Zu viel Sonnenstrahlung führt zu Sonnenbrand.

Eine typisch und allseits bekannte thermische Wunde ist der Sonnenbrand. Er ist gleichzusetzen mit einer Verbrennung der Haut – verursacht durch die schädliche UV-Strahlung des Sonnenlichts. Leichte Sonnenbrände kann der Körper noch selbst stabilisieren. Wenn bei stärkeren Verbrennungen Blasen auftreten, suchen Sie den Arzt auf. Wichtig ist es daher, immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz zu achten.

Das Backrohr aufgedreht, kurz nicht hingesehen und schon hat Ihr Kind eine Verbrennung. Halten Sie die verbrannte Stelle mindestens 5 Minuten unter kaltes Wasser. Begutachten Sie die Wunde. Denn jetzt kann sie in 4 Verbrennungsgrade eingeordnet werden.

 

Verbrennungen ersten Grades weisen eine Rötung der Haut auf und verheilen meist problemlos. Bei Verbrennungen des zweiten Grades handelt es sich um eine Schädigung von Oberhaut und darunter liegender Lederhaut mit Blasenbildung. Hier kommt es zu einer vollständigen Heilung mit oder ohne Narbenbildung. Hingegen sind bei einer Verbrennung dritten Grades weitere Hautschichten betroffen. Es kommt zu einer vollständigen Zerstörung von Oberhaut und Lederhaut. Ist dieser Fall eingetreten, müssen Sie schnellstmöglich den Arzt aufsuchen. Grad 4 ist eine Verbrennung mit irreversibler Verkohlung des Gewebes. Die verbrannten Hautareale werden operativ versorgt.

 

Verbrennungswunden entstehen durch Hitzeeinwirkung mit Temperaturen von über 40 bis 45 Grad Celsius. Dabei entscheiden sowohl die Höhe der Temperatur als auch die Einwirkungsdauer über die Schwere der Verletzung. Bei kleinen Brandwunden 1. und 2. Grades kann eine Wundsalbe aufgetragen werden, um den natürlichen Heilungsprozess zu fördern.

Erfrierungen

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Erfrierungen 1. und 2. Grades heilen vollständig

Eine weitere Wundart sind Erfrierungen. Dabei werden die Haut und das darunter liegende Gewebe durch Kälte geschädigt. Besonders häufig betroffen sind Finger, Zehen, Nase, Ohren oder Wangen. Sie sind vergleichsweise schlecht durchblutet und haben eine relativ grosse Oberfläche. Oft kann der Arzt erst nach einigen Tagen beurteilen, wie schlimm die Erfrierung tatsächlich ist. Der weitere Verlauf hängt vom Schweregrad ab: Erfrierungen ersten und zweiten Grades heilen wieder vollständig ab.

Frostbeulen heilen in der Regel von selbst wieder ab, was jedoch einige Wochen in Anspruch nehmen kann. Wichtig ist es, die Körperstellen in dieser Zeit warmzuhalten. Bei wiederholten Gewebeschädigungen können dauerhafte Beschwerden zurückbleiben.

Chemische- und Strahlungswunden

Chemische Verletzungen sind Schädigungen von Haut, Schleimhaut oder Organen durch Kontakt mit chemischen Substanzen. Strahlungswunden entstehen im Rahmen einer Krebstherapie oder durch Röntgenstrahlen.

Chemische Wunden durch Verätzung

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Chemische Wunden erfordern ärtzliche Hilfe.

Chemische Wunden entstehen durch die Einwirkung von Säure oder Lauge. Die Verätzung des Gewebes wird durch Hautrötung, Blasenbildung oder trockenen Schorf sichtbar. Der Schweregrad der Verletzung hängt hier von der Art der Chemikalie ab. Aber auch deren Konzentration, pH-Wert und die Kontaktdauer spielen eine Rolle. Je nachdem, welcher Körperbereich betroffen ist, gibt es bei einer Verätzung unterschiedliche Erste-Hilfe-Massnahmen. Einige Dinge gelten jedoch immer:

 

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verätzungen der Haut:

Rufen Sie in jedem Fall die Rettung!

Entfernen Sie zuerst jede Art von Kleidung, die mit der Säure in Berührung kam.

Anschliessend säubern Sie Ihre Wunde 15 min lang unter laufendem Wasser. Finger weg von Salben, da diese die Verätzung noch zusätzlich verschlimmern können!

Wenn Sie Ihre Wunde ausreichend gesäubert haben, legen Sie eine sterile Kompresse an. Das hilft bis Sie ein Arzt untersuchen kann.

Wunden durch Chemotherapie oder Röngtenstrahlen

Seltener sind Menschen von Strahlungswunden betroffen. Diese entstehen häufig durch die Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie oder durch Röntgenstrahlen. Auch in diesem Fall müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Diese Art von Wunde lässt sich nicht mit Pflastern oder Salben behandeln.

Chronische Wunden

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Ohne Behandlung kann jede Wunde chronisch werden.

Falls nach einer fachgerechten Behandlung keine Heilung aufgetreten ist, leiden Sie unter einer chronischen Wunde. Grund dafür könnten Erkrankungen der Venen oder Arterien sowie Druck auf die Wunde oder Diabetes mellitus sein. Andere Ursachen sind Infektionen, Tumore oder seltene Hauterkrankungen. Die häufigsten chronischen Wunden sind das Beingeschwür, das Druckgeschwür und Fussläsionen bei Zuckerkrankheit. Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist die Therapie.

Chronische Wunden gehen in der Regel mit starken Schmerzen einher, unter welchen die Patienten leiden. Eine adäquate Schmerztherapie ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Wundversorgung. Zusätzlich zur Behandlung der Grunderkrankung und der Wundpflege werden verschiedene physikalische Verfahren angewandt. Diese beschleunigen den Heilungsprozess.

Wundversorgung verschiedener Wundarten

Sie sehen schon: Die richtige Versorgung Ihrer Wunde ist das A und O für eine reibungslose Heilung. Je individueller die Versorgung an die Art der Wunde angepasst wird, desto besser sind die Heilungschancen. Kurz gesagt:

  • Bei mechanischen Wunden eignen sich besonders Wundsalben und Pflaster. Mit der Hansaplast Wundheilsalbe und Wundpflastern sind sie dabei bestens versorgt.
  • Leichte, thermische Wunden können Sie gut selbst behandeln. Die Hansaplast Wundheilsalbe und das Hansaplast Wundspray hilft auch bei kleinen Brandwunden 1. oder 2. Grades.
  • Chemische Wunden und Strahlungswunden erfordern jedenfalls einen Arztbesuch.

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