Was ist eine Sehnenscheidenentzündung?
Sehnen im Handgelenk und anderen Bereichen des Körpers sorgen dafür, dass Knochen und Muskeln miteinander verbunden sind. An Stellen mit besonderer Belastung werden die Sehnen von einer schützenden Hülle aus Bindegewebe umgeben – sogenannte Sehnenscheiden. Diese sind gefüllt mit einer Art Schmierflüssigkeit, der Synovialflüssigkeit, welche die Reibung der Sehnen an den Knochen oder an anderen Bändern verringert.
Wird eine Sehnenscheide dauerhaft stark beansprucht, dann kann eine Sehnenscheidenentzündung (med. Tendovaginitis) entstehen. Dabei können die Sehnen und Sehnenscheiden aneinander reiben und rau werden, was die Schmerzen und auch knirschende Geräusche verursachen kann. Ausserdem kann durch die Entzündung die Sehnenscheide anschwellen und damit die Bewegung der Sehne zusätzlich einschränken. Dadurch reibt die Sehne stärker an der Sehnenscheide, was wiederum die Entzündung verstärkt und zu einem Teufelskreis führt.
Wie kommt es zu einer Tendovaginitis?
Eine Sehnenscheidenentzündung kann viele Ursachen haben – ähnlich wie Muskelschmerzen. Häufig aber sind es alltägliche Bewegungen, die zu der Entzündung führen können. Eine Überbelastung der Sehnen kann beispielsweise durch sich wiederholende Bewegungen am Arbeitsplatz, beim Sport, im Haushalt oder beim Musizieren stattfinden. Sportarten wie Klettern, Golfen oder Tennis können ebenso eine Tendovaginitis hervorrufen, sowie Arbeiten am Computer oder im Garten.
Neben der Überbelastung der Sehnen kann eine Sehnenscheidenentzündung zudem nicht-mechanische Ursachen haben – etwa hormonell bedingt (z. B. Schwangerschaft oder Menopause) oder die rheumatoide Arthritis. In einigen seltenen Fällen kann auch eine bakterielle Infektion, wie etwa eine Borreliose, eine Tendovaginitis auslösen.
Sehnenscheidenentzündung – Symptome erkennen
Eine Sehnenscheidenentzündung betrifft am häufigsten Hand- oder Sprunggelenke und lässt sich oftmals anhand typischer Symptome erkennen. Diese sind:
- Ausstrahlender Druckschmerz entlang der betroffenen Sehne
- Einschränkungen in der Beweglichkeit
- Ziehende oder stechende Schmerzen im Bereich der Sehnenscheide bei Bewegung und später auch im Ruhezustand
- Schwellung, Rötung und Erwärmung
- Evtl. spür- und hörbares Reiben oder Knirschen
Um eine Sehnenscheidenentzündung festzustellen, wird bei der ärztlichen Behandlung die schmerzende Stelle abgetastet. Ausserdem wird ein Bewegungstest durchgeführt und eine Ultraschalluntersuchung (ggf. auch ein MRT oder eine Röntgenaufnahme) kann zusätzlich für Gewissheit sorgen. Am häufigsten betrifft eine Sehnenscheidenentzündung das Handgelenk oder auch einzelne Finger. Dennoch müssen Schmerzen im Handgelenk nicht zwingend auf eine Sehnenentzündung hinweisen. Daher ist es empfehlenswert, bei ersten Anzeichen ärztlichen Rat hinzuzuziehen. Auch bei Fussschmerzen ist es ratsam, genauer abklären zu lassen, ob eine Tendovaginitis vorliegt oder nicht.
Sehnenscheidenentzündung: Behandlung
Zunächst sollte versucht werden, die Sehnenscheidenentzündung nicht-operativ zu behandeln. Denn oftmals führen bereits konservative Methoden zu einer Abheilung. Dafür sollten folgende Schritte beachtet werden:
- Ruhigstellen und schonen: Zunächst ist es wichtig, die schmerzende Stelle nicht weiter zu belasten oder zu bewegen. Durch Schonung und Ruhigstellung kann das betroffene Gelenk ausheilen und einer eventuelle Chronifizierung vorgebeugt werden. Unterstützend kann eine Schiene getragen werden.
- Kühlen: Kälte auf der entzündeten Stelle kann schmerzlindernd wirken und Schwellungen zurückgehen lassen. Wichtig beim Kühlen ist, dass das Kühlpad nicht direkt mit der Haut in Kontakt kommt, sondern durch ein Tuch gepolstert wird – andernfalls können Schäden im Gewebe entstehen.
- Elektrotherapie: Eine weitere Methode, um die Sehnenscheidenentzündung zu behandeln, kann das Senden leichter elektrischer Impulse in die schmerzende Stelle sein. Dadurch können die Schmerzen ebenfalls gelindert werden. Diese Form der Therapie kann in ambulanten Sitzungen wahrgenommen werden.
- Medikamente: In einigen Fällen können schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente mit beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac dabei helfen, die Beschwerden zu verringern. Diese können in Form von Tabletten oder einer Salbe angewendet werden. Bleiben die Schmerzen bestehen, kann unter Umständen auch eine kortisonhaltige Spritze injiziert werden.
Ist die Behandlung einer Sehnenscheidenentzündung abgeschlossen, gehen die Symptome idealerweise nach ein bis zwei Wochen zurück, sodass mit der Mobilisierung begonnen werden kann. In der Physiotherapie werden spezielle Übungen für den entsprechenden Bereich durchgeführt, die die Sehnen und Muskeln stärken. Zusätzlich kann zur Vorbeugung einer erneuten Sehnenscheidenentzündung das Tragen einer Bandage sinnvoll sein.
Eine Bandage kann temporär während möglicher Beschwerden im Alltag, aber auch während sportlicher Aktivitäten getragen werden. Eine Handgelenk-Bandage zum Beispiel von Hansaplast kann zudem schützend wirken und Verletzungen vorbeugen. Auch nach einer Sehnenscheidenentzündung im Sprunggelenk kann eine Fussgelenk-Bandage sinnvoll sein.
Wann ist bei einer Sehnenscheidenentzündung eine OP sinnvoll?
Sehnenscheidenentzündung: Welche Hausmittel können helfen?
Bei einer Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk oder im Sprunggelenk können Hausmittel schmerzlindernd wirken. Am besten sollte vor den hauseigenen Behandlungsmethoden eine ärztliche Beratung erfolgen.
- Kühle die betroffene Stelle mit einem feuchten Quark-Umschlag. Dafür wird ein Tuch befeuchtet und dick mit kaltem Quark bestrichen. Umwickle dann die schmerzende Stelle mit dem Umschlag und lasse es 20 Minuten einwirken.
- Wende eine kühlende Heilerde-Packung an. Gerade bei Gelenk- und Muskelschmerzen gilt Heilerde als ein bewährtes Hausmittel. Dazu die Erde mit etwas kaltem Wasser zu einem Brei vermischen und auf die Schmerzstelle auftragen. Nach einer Einwirkzeit von 15 bis 20 Minuten kann die Heilerde abgewaschen werden.
Lässt sich eine Sehnenscheidenentzündung vorbeugen?
Bitte beachten Sie, dass keiner der hier erteilten Ratschläge die Untersuchung durch einen Arzt ersetzen kann.
Wichtig: Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie sich eine Verletzung zugezogen haben oder Sie einen Bandscheibenvorfall vermuten. Werden die Beschwerden von Rötungen, Schwellungen, einer Überwärmung der Gelenke, von anhaltenden oder schweren Schmerzen und/oder neurologischen Beschwerden begleitet (z. B. Taubheitsgefühle, Kribbeln) oder strahlen die Schmerzen in die Beine aus, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Weitere Informationen zu Hansaplast-Produkten erhalten Sie bei der Hansaplast-Hotline 00800 4940 1911 (9 - 12 Uhr, gratis). Ausserdem können Sie sich mit unserem Kontaktformular an uns wenden.